Der richtige Reifendruck

Dem Luftdruck auf den Reifen wird meistens nicht so viel Beachtung geschenkt wie z.B. einer hervorragenden Soundanlage, außergewöhnlichen Felgen oder einem tadellosen Lack des Lieblings. Dabei ist der Reifendruck das wichtigste Parameter für Fahrsicherheit und -komfort, umweltschonendes und nicht zuletzt kraftsoffsparendes Fahren. In der Mehrzahl der Kontrollfälle ist der Reifendruck zu niedrig und führt zu Reifenschäden und hohem Spritverbrauch, obwohl im Gegenteil ein etwas höherer Luftdruck auf dem Reifen kein Problem darstellt.

Ventilkappe für das Luftdruckventil an einem Autoreifen

Abbildung: Ventilkappe für das Luftdruckventil an einem Autoreifen, © pixabay

Luftdruckveränderungen des Reifens

Luftdruckverlust

Im Normalfall sind für den Luftdruck des Reifens zwischen 2,0 und 2,4 bar gefordert. Festzuhalten ist, dass alle Reifen mit der Zeit aufgrund der Durchlässigkeit des Gummis Luft verlieren. Im schlimmsten Fall sind das 0,2 bar im Monat. Bei erheblichem Luftdruckverlust können auch undichte Ventile der Auslöser sein.

Temperatur

Zusätzlich steigt und fällt der Reifendruck mit der Temperatur. Beim Einstellen des Luftdrucks muss also immer die Außentemperatur bzw. das Umfeld für die Fahrt bedacht werden. Eine Temperaturänderung von 10°C nach oben oder unten bedeuten einen Zuwachs oder Abstieg des Luftdrucks um 0,07 bar. Besonders im Winter ist daher beim Regulieren in der wärmeren Garage ein höherer Reifendruck wichtig.

Gewicht

Daneben ist auch der Beladungszustand des Autos ein wichtiges Kriterium für den Luftdruck des Reifens. Besonders vor einer längeren Autofahrt mit mehr Insassen und Gepäck an Bord sollte der Reifendruck auf jeden Fall erhöht werden.

Folgen zu niedrigen Luftdrucks

Ein zu geringer Reifendruck führt zu mehr Bodenkontakt des Gummis, wodurch die Rollreibung größer wird. Das kann auf Dauer zum Überhitzen der Reifen führen. Diese Überhitzung und zusätzliche Verformung des Gummis, die der Masse des Autos nicht mehr genug entgegenwirken kann, führt zu Beschädigung des Reifens, die nach außen nicht mal sichtbar sein müssen. Durch das Zusammendrücken des Reifens bei einem Schlagloch oder Bordsteinanstoß können Gummi und Felge kaputt gehen. Auch ist das Verhältnis vom Luftdruck der Reifen auf der Vorder- und Hinterachse wichtig. Ist der Luftdruck der Reifen auf der Vorderachse zu gering, kann das Fahrzeug untersteuern, also über die Vorderräder schieben. Auf der Hinterachse neigt das Auto bei zu niedrigem Reifendruck mehr zum Untersteuern, also zum Heckausbruch. Ein essentielles Problem und der Grund, den Luftdruck regelmäßig zu überprüfen, ist der Anstieg des Kraftstoffverbrauchs um ca. 10%.

Folgen zu hohen Luftdrucks

Generell ist ein etwas höherer Luftdruck völlig in Ordnung. Es gilt: Lieber etwas zu hoch, als zu niedrig! Zu viel Reifendruck führt jedoch zu weniger Straßenkontakt, wodurch der Reifen an der Kontaktstelle und das Fahrwerk schneller verschleißen. Zusätzlich verschlechtern sich Traktion und Bremsweg. Auch ist der Fahrkomfort erheblich eingeschränkt, denn selbst kleinere Erschütterungen können nicht mehr richtig gedämpft werden. Genauso besteht bei der Fahrt durch Schlagloch oder an den Bordstein die Gefahr eines Reifenplatzers.

Den Reifendruck überprüfen

Luftdrucktabellen finden sich oft im TankdeckelDer Reifendruck sollte wenigstens ein Mal im Monat am kalten Reifen überprüft werden, besser noch zwei Mal. Der empfohlene Reifendruck für das Auto steht am häufigsten auf dem Etikett im Tankdeckel oder an der B-Säule, manchmal auch im Rahmen der Fahrer- oder Beifahrerseite. Diese Werte beziehen sich jedoch auf die auch angegebene Serienbereifung. Die Werte für eine abweichende Felgen-Reifen-Kombination ist am besten der Allgemeinen Betriebserlaubnis für den erworbenen Reifensatz zu entnehmen.

Abbildung: Luftdrucktabellen sind häufig im Inneren des Tankdeckels angebracht, © pixabay

Luftdruck wird im PKW-Tankdeckel als Mindestluftdruck angegebenDie Werte im Tankdeckel beziehen sich jeweils auf ein unbeladenes und ein vollbeladenes Auto. Angegeben wird der Mindestluftdruck, welcher auf den Reifen gehört. Bei manchen Fahrzeugen sind zusätzlich unterschiedliche Reifengrößen in der Tabelle verzeichnet.

Abbildung: Luftdruck wird im PKW-Tankdeckel als Mindestluftdruck angegeben

Auffüllen der Luft auf den Reifen

An fast jeder Tankstelle kann der Reifendruck kostenlos gemessen und aufgefüllt werden. Seit Ende 2012 sind Reifendruck-Kontrollsysteme in Neufahrzeugen sogar Pflicht.

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