Neue Reifen: Vorn oder hinten?

Ob verschlissen, in die Jahre gekommen oder intensiven Bordsteinkontakt gehabt: irgendwann ist ein Reifentausch auch außerhalb des saisonbedingten Wechsels unvermeidbar. Dabei müssen nicht immer alle Reifen gewechselt werden, sondern nur der betreffende Reifensatz. Trotzdem gibt es einiges zu beachten. Neben der Montage stellt sich die Frage, welchen Einfluss die verschiedenen Profiltiefen auf das Fahren haben. Ebenso wichtig ist das Wissen darüber, an welche Achse die neueren Reifen befestigt werden sollten.

Abbildung: Neue Bereifung an einem KFZ hat starken Einfluss auf die Fahreigenschaften und gehört auf die Hinterachse © lassedesignen/fotolia

Wann genau ist ein Reifenwechsel eigentlich fällig?

Reifenverschleiß

Bei einer Profiltiefe von unter 1,6 mm muss der Reifen dringend gewechselt werden. Oft wird jedoch schon früher ein Austausch empfohlen (siehe auch Mindestprofiltiefe: Gesetzliche Richtwerte und Empfehlungen zur Reifenprofiltiefe).

Reifenalter

Die Reifen selten benutzter Fahrzeuge sind nach spätestes vier Jahren zu ersetzen. Im Gegensatz dazu halten Reifen, die oft im Einsatz sind, ca. sechs Jahre, da der Gummi durch das ständige Fahren weicher bleibt. Auch falsche Lagerung oder zu viel Sonneneinstrahlung können die Lebensdauer der Reifen verringern.

Bordstein/ Schlagloch/ Panne

Ein Schaden durch Anstoßen an den Bordsteinrand oder Fahren durch ein Schlagloch muss nicht unbedingt zu sehen sein. Eine Beule auf dem Reifen ist jedoch ein sicheres Indiz, dass er nicht mehr fahrbar ist. Ahnungslose sind gut beraten, wenn sie sich einen Fachmann ihres Vertrauens suchen, der die Stärke des Schadens feststellen kann. In manchen Fällen ist es auch möglich, den Reifen zu flicken.

Sommer-/ Winterreifenwechsel

Es wird empfohlen, die Winterreifen im Oktober aufzuziehen und die Sommerräder ab April wieder einzusetzen.

Welche Auswirkungen hat das Fahren mit unterschiedlich guten Reifen?

Ein Test des ADAC sollte durch unterschiedliche Manöver zeigen, auf welcher Achse die neueren Reifen am sinnvollsten einzusetzen sind. Dazu gehörten:

  •  Aquaplaning: Wenn sich die neueren Reifen auf der Vorderachse befinden, übernehmen sie die Wasserverdrängung und entlasten damit die älteren Hinterreifen. Das Aquaplaning-Risiko ist somit kleiner. Hier also: besser auf der Vorderachse.
  • Bremsen: Neuere Reifen bremsen besser. Wenn sie auf der Hinterachse sind, verlängert sich der Bremsweg (leicht), weil vorn mehr Reibung beim Bremsen benötigt wird. Deswegen gilt auch hier: besser auf der Vorderachse.
  • Spurwechsel bei nasser Straße: Den ausschlaggebenden Punkt für das Endergebnis gaben die Tests zum Spurwechsel bei Nässe. Sind hier die neueren Reifen auf der Vorderachse angebracht, bricht das Heck beim Wechsel der Fahrbahn schneller aus und das Fahrzeug gerät außer Kontrolle. Selbst mit ESP ist das Auto oft nicht ausreichend vor Schleudern geschützt. Hier gilt unbedingt: Reifen auf die Hinterachse!

Fazit, die neuen nach hinten.

Wenn man nicht gerade ein Driftspezialist ist und sich der Gefahr aussetzen möchte, bei einem Spurwechsel unter widrigen Bedingungen im nächsten Graben zu landen, gilt unwiderruflich: Die neueren Reifen auf die Hinterachse, die alten nach vorn!

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