Das EU-Reifenlabel – Wo finde ich es und was bedeutet das Label?

Das Reifenlabel lehnt sich stark an das Energielabel an, welches die Energieeffizienz technischer Geräte kennzeichnet. Dadurch fällt es leichter dieses spezielle Schema zu verstehen, welches seit dem 1. November 2012 (laut EU-Verordnung, Link zum deutschsprachigen PDF) als Information zu den Reifen verfügbar sein muss (z. B. als Aufkleber oder deutlich sichtbare Anbringung im Verkaufsraum) und auf der Rechnung ausgegeben wird. Was genau man daran ablesen kann, wird im Folgenden erläutert.

Warum gibt es das Reifenlabel?

Das EU Reifenlabel zeigt Rollwiderstand, Nasshaftung und Geräuschemission eines Reifens an und soll dem Verbraucher bei der Reifenauswahl helfen.Genauso wie es beim Energielabel der Fall ist, geht es darum, den Energieverbrauch durch effiziente Produkte zu senken. Bei Waschmaschine, Fernseher & Co können die Verbraucher durch das Label sofort erkennen, ob der Energieverbrauch eines Gerätes gut oder schlecht ist. Diese Form der Transparenz hat sich nun auch auf den Markt der Reifen übertragen und das Reifenlabel zeigt Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und Geräuschklassifizierung an. Durch diese drei Kriterien wird zusätzlich der Sicherheitsaspekt hervorgehoben. Die Klassifizierungen reichen vom grünen A (als beste Kategorie) hin zum rot gekennzeichneten, schlechten G bei den Kategorien Nasshaftung und Kraftstoffeffizienz.

Abbildung: Beispieldarstellung eines EU-Reifenlabels mit den Kriterien Rollwiderstand, Nasshaftung und Geräuschemission.

Rollwiderstand & Kraftstoffeffizienzklasse (A bis G)

Kraftstoffverbrauch bzw. –effizienz misst sich am Rollwiderstand des jeweiligen Reifens. Der Rollwiderstand gibt die Kraft an, die während des Rollens entgegen der Fahrtrichtung wirkt. Bei dieser Klassifizierung wird Kategorie D nicht vergeben. Die Kraftstoffeffizienzklasse A verbraucht auf 100 Kilometer ca. 0,1 Liter weniger Kraftstoff als Klasse B. Der Unterschied zwischen Label A und G beträgt um die 0,66 Liter. Natürlich hängt die Kraftstoffeffizienz zusätzlich vom individuellen Fahrstil ab.

Nasshaftung (A bis F)

Bei der Nasshaftung wird der Unterschied zwischen den Klassifizierungen noch deutlicher als beim Kraftstoffverbrauch. Dabei wird von einer Geschwindigkeit von 80km/h ausgegangen. Zwischen A und G kann der Bremsweg in diesem Fall um 18 Meter kürzer sein. Wer also auf sicheres Fahren viel Wert legt, sollte sich für einen Reifen der besseren Klasse entscheiden. Klassen D und G entfallen in der Kategorie Nasshaftung.

Geräuschklassifizierung

Beim Geräuschpegel sind Buchstaben als Klassen nicht von Bedeutung, sondern es wird ein Reifen mit Lautsprecher abgebildet. Je nachdem wie viele Viertelkreise hier schwarz ausgemalt sind, ergibt sich die Lautstärke des Rollgeräusches. Je weniger Schwarz, desto leiser der Reifen:

  • 3 schwarze Ringe: Der Reifen hält den bis 2016 gültigen Grenzwert ein.
  • 2 schwarze Ringe: Der ab 2016 gültige Grenzwert wird eingehalten oder um bis zu 3dB unterschritten.
  • 1 schwarzer Ring: Der ab 2016 gültige Geräuschgrenzwert wird um mehr als 3dB unterschritten.

Wer nimmt die Klassifizierungen vor?

Das Gütesiegel wird von den Reifenherstellern selbst, nach eingehenden Prüfungen, erstellt. Unabhängige Institute sollen allerdings prüfen, ob die Angaben korrekt sind.

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