Front-, Heck oder Allradantrieb? Antriebe im Vergleich

Bei Automobilen wird zwischen drei verschiedenen Antriebsarten unterschieden: dem Front-, Heck- und Allradantrieb. Alle Antriebsarten haben dabei spezifische Vor- und Nachteile, welche wir nachstehend erläutern.

Frontantrieb

Frontantrieb bei VWVon Fronantrieb spricht man bei Fahrzeugen die über die Vorderachse, also über die vorderen Räder angetrieben werden. Diese Antriebsart findet aktuell die größte Verbreitung auf dem Markt, was vor allem auf zwei erhebliche Vorteile zurückzuführen ist. Da sich heute bei den meisten PKW der Motor in der Front befindet, kann der Antriebsstrang aus Getriebe und Antriebswellen mit wenigen und kurzen Teilen umgesetzt werden. Damit ist der Frontantrieb in Verbindung mit Frontmotor sehr effektiv (verlustarm) und obendrein preiswerter in der Herstellung.

Also das perfekte Antriebskonzept?

Nein, denn auch die Nachteile sind nicht zu verschweigen. Da die angetriebenen Räder gleichzeitig auch die gelenkten Räder sind, beeinflussen sich Antrieb und Lenkung negativ. Weiterhin verlieren die Reifen auf der Vorderachse bei Beschleunigungsvorgängen eher den Halt, da der Wagen vorn entlastet wird.
Im Allgemeinen neigen Fronttriebler beim Beschleunigen aus Kurven heraus daher zum Untersteuern. Hierbei spielen jedoch auch Fahrwerksauslegung und Gewichtsverteilung eine Rolle.

Abbildung: Der VW als Vertreter der Fronttriebler © pixabay

Heckantrieb

Heckantrieb ist bei BMW-Modellen typischWie der Name schon sagt, wird beim Heckantrieb die Motorkraft auf die Hinterräder übertragen. In den meisten Fällen (Frontmotor) ist dazu eine Kardanwelle nötig. Damit wird das Antriebskonzept teurer, schwerer und kostet obendrein noch Platz im Innenraum, da ein Kardantunnel von vorn nach hinten verläuft. Weiterhin gelten heckgetriebene Fahrzeuge im Allgemeinen als schwerer kontrollierbar, da sie zum kritischeren Übersteuern neigen.

Warum also Heckantrieb?

Die Vorteile liegen auf der Hand. Keine Antriebseinflüsse auf die Lenkung. Deutlich bessere Kraftübertragung beim Beschleunigen, da die Hinterachse belastet wird. Da in modernen Autos obendrein das gefürchtete Übersteuern und Durchdrehen der Hinterräder durch Elektronik verhindert wird (ESP, ASR), ist das Fahrverhalten von Hecktrieblern als sehr gut und dem Frontantrieb überlegen zu beschreiben.

Abbildung: BMW als Vorreiter des  Heckantriebs © pixabay

Allradantrieb

Allradantrieb überwiegt bei GeländewagenAllradsysteme gehören zwar definitiv zur teuersten Variante, die Kraft des Motors auf die Straße zu bringen, aber eben auch zur vermeintlich besten. Um nicht abzuschweifen, wird hier nicht weiter auf die verschiedenen Varianten von Allradantrieben mit und ohne Differentialsperren und zusätzlicher Elektronik eingegangen. Das ist noch einmal ein Thema für sich. Wir gehen im Folgenden von einem permanenten Allradantrieb aus.

Wie nicht anders zu erwarten, werden alle Räder angetrieben und somit ein deutlicher Traktionsvorteil gegenüber Zweiradantrieben erzielt. Vor allem, aber nicht nur, bei schlechten Straßenbedingungen und widrigen Witterungen ist es von Vorteil, mit einem Allradfahrzeug unterwegs zu sein. Spätestens bei schneeglatter Straße und einer Steigung fährt man jedem anderen Antriebskonzept auf und davon.

Haben wir jetzt das Ideal gefunden?

Nicht ganz, denn wie oben schon erwähnt, sind auch einige Nachteile zu finden. So ist der Allrad teurer, schwerer und weniger effizient. Schließlich werden neben dem Hauptgetriebe ein Verteilergetriebe, zwei Differentiale und vier Antriebswellen benötigt und das Fahrwerk muss zusätzlich für die auftretenden Längskräfte gerüstet werden. Das alles führt zu besagtem Mehrgewicht, mehr Reibungsverlusten und damit zu einem höheren Benzinverbrauch.

Abbildung: Die Marke Subaru ist typisch für Allradantrieb © pixabay

Fazit

Statistisch fahren auf deutschen Straßen ca. 70% Autos mit Frontantrieb, 15% mit Heckantrieb und 15% mit Allradantrieb. Das hat zum einen mit dem Angebot zu tun. So ist die Auswahl von Fronantriebfahrzeugen auffallend höher als bei Heckantrieben oder gar Allrad-PKW. Zum anderen hängt es an der Wahrnehmung und festgefahrenen Meinung zu den Antrieben. Der Fronttriebler gilt als „besonders sicher“, der Hecktriebler als „gefährlich“ und der Allradler als „unnötig“.

Bleiben wir bei Schlagwörtern, ist die Aufteilung doch eher so

  • Frontantrieb ist „preiswert und solide“,
  • Heckantrieb ist „agil und schnell“ und
  • Allrad ist „Traktion, Agilität und ein Sicherheitsplus“ – aber teurer.

Wenn Sie wissen wollen, welche Art des Antriebs für Sie die „richtige“ ist, empfehlen wir Ihnen, alle auszuprobieren (z.B. während einer Probefahrt) und sich selbst eine Meinung zu bilden. Eines steht jedoch fest, egal für welches Antriebskonzept Sie sich entscheiden, ohne einen guten und der Jahreszeit angepassten Reifen mit dem passenden Reifendruck sind all die ausgeklügelten Antriebe hilflos und spätestens beim Bremsen auch wieder alle gleich.

In diesem Sinne, allzeit gute Fahrt wünscht www.reifen-vergleichen.com

Werbung